Rede zum 10. Okt in St. Michael ob Bleiburg
Gehalten vom Obmann Oswald Oman am 7. Oktober 2014
Liebe Jauntaler!
Ich möchte Euch zuerst liebe Grüße aus dem Gailtal überbringen.
Bedanken möchte ich mich beim Valentin LEITGEB, der mich gebeten hat, ein paar Worte zur 10. Okt.-Feier hier bei Euch zu sprechen. Gerne habe ich diese Einladung angenommen.
Wir im Gailtal haben wohl den Abwehrkampf im Herbst 1918 in St. Stefan im Gailtal sowie am 6. Jänner in Arnoldstein begonnen, waren aber in der Zeit der Abstimmung nur am Rande davon betroffen. Im Gegensatz zu Euch, die Ihr in diesem Gebiet einiges erdulden musstet.
Die Volksabstimmung am 10. Oktober 1920 war die erste freie Willensäußerung eines Volkes in einem noch nicht freien Europa. Inzwischen ist es eine Selbstverständlichkeit, seinen Willen persönlich, aber auch als Gemeinschaft frei zu äußern.
Die als Beispiel fast allein da stehende Kärntner Volksabstimmung können wir heute feiern, ohne die vorangegangene diplomatische Tätigkeit noch den Abwehrkampf zu schmälern.
Die Mehrheit der Bevölkerung hat sich unter denkbar schweren Bedingungen für Kärnten und das junge Österreich entschieden.
Es waren dies Windische, Deutsche und Slowenen, während sich ein nicht geringer Teil der Südkärntner Bevölkerung für den Anschluss an den damaligen SHS-Staat Serbien, Kroatien, Slowenien entschieden hat.
Das Zustandekommen des Ergebnisses darf man nicht aus heutiger Sicht beurteilen, sondern man muss die Verhältnisse der damaligen Zeit berücksichtigen.
Eines kann aber als Tatsache nicht wegdiskutiert werden: die Windischen der Abstimmungszone waren diejenigen, die den Ausschlag für das ungeteilte Kärnten und den Verbleib bei Österreich gestimmt haben.
Da können noch weitere Wissenschaftler der Slawistik-Institute der UNIS in Klagenfurt, Graz oder Wien mit Unterstützung der geneigten Medien, Künstler und Pseudo-Historiker etwas anderes behaupten: das Abstimmungsergebnis spricht für sich allein eine klare, für jedermann verständliche Sprache.
Dass durch die Abstimmung am 10. Okt. 1920 der Bevölkerung Eures Abschnittes nach dem Krieg eine friedliche Zukunft und ein Aufbauen in sicherer Zeit ermöglicht wurde, zeigen uns das Mießtal (KOROŠKA) oder die Südsteiermark (Štejrska), wo die angestammte Bevölkerung ein Leben unter der Herrschaft des Tito-Kommunismus führen musste. Mit: Vertreibung, Ermordung der deutschsprachigen wie auch der deutschgesinnten Bevölkerung und , wie es die Geschichtsaufarbeitung zeigt: auch der dortigen Windischen.
Ob die Kärntner Slowenen, von denen die windische Abstammung ihrer heutigen Hochsprache geleugnet wird, solche Verhältnisse hätten erleben wollen, darf bezweifelt werden. Sie haben alle guten Gründe, mit uns den Tag der Volksabstimmung 1920 zu feiern.
Im heutigen Südkärnten haben sich Südslawen mit Germanen in friedlichem Miteinander vermischt, was als geschichtliches Faktum genauso unantastbar ist, wie der Staat und die Nation Slowenien erst um 1840 entstanden ist.
Deshalb gilt es, diesen Tag gemeinsam zu feiern, für ein Kärnten als Heimatland, wo sich alle wohlfühlen und zufrieden sind.
Feiern wir im schönen Kärntnergwånd, wie es unsere Vorfahren bei Festlichkeiten immer getan haben, ohne Folklore und ohne Plattform für Politiker und nicht regierungsgebundene Organisationen, die so bezeichneten NGOs.