Marburger Bluttag
Auf Einladung der Kulturvereine der deutschsprachigen Volksgruppe in Slowenien und dem Internationalen Verein „ FREIHEITSBRÜCKE” aus Marburg besuchten wir die Gedenkfeier zum „ MARBURGER BLUTTAG”
Am 27. Jänner 2015 sind wir, Ursula Polesnig, Familie Piutz und Oman , nach Marburg gefahren und haben an dieser Feier teilgenommen. Wir sind von Andi Ajdic und Frau Monika Harring sehr herzlich empfangen worden. Zirka 20 Personen haben an der Feier teilgenommen. Wir waren vier aus Kärnten, ein Ehepaar aus Mureck (Südstmk. ) und die anderen waren aus Marburg.
Bei einer Gedenkminute am Hauptplatz wurden Kerzen angezündet und Blumen abgelegt. Herr Dr. Ludwig Kolnik hat uns über den Ablauf der Vorgänge am 27. Jänner 1919 ausführlich berichtet. Wir verbrachten dann noch einen netten Nachmittag im Vereinshaus KULTURVEREIN DEUTSCHSPRACHIGER FRAUEN „ BRÜCKEN „ wo wir bewirtet wurden und uns aus Gesprächen die Geschichte von Marburg und der Südsteiermark ( Stajersko ) näher gebracht wurde.
Oswald Oman, Obmann
Als Marburger Blutsonntag wird die blutige Zerschlagung einer Demonstration deutschsprachiger Bürger der Stadt Marburg an der Drau (Maribor) durch Soldaten der SHS-Armee am 27. Januar 1919 bezeichnet. Dabei wurden 13 deutsche Marburger Zivilisten getötet und rund 60 verwundet.
Da es aber in der Stadt Radkersburg zu erfolgreichem Widerstand freiwilliger deutschösterreichischer Verbände gekommen war und auch die neu gegründete Republik Deutschösterreich das überwiegend deutschsprachige Gebiet von Marburg und Umgebung beanspruchte, kündigte sich für den 27. Januar 1919 eine Delegation der USA (US-Coolidge-Kommission) unter Colonel Sherman Miles an, um sich ein Bild von der ethnischen Situation in Marburg zu machen. Ein Teil der deutschen Bevölkerung Marburgs und der Umgebung versammelte sich daraufhin vor dem Rathaus und zeigte mittels ihrer österreichischen und deutschen Fahnen ihren Willen, bei Österreich zu bleiben. Im Verlauf der Demonstration eröffneten slowenische Soldaten das Feuer auf die Demonstranten. Während von deutscher Seite ausgesagt wurde, dass Maister ohne Vorwarnung auf die gewaltfreie und waffenlose Menschenmenge schießen ließ, behaupteten slowenische Augenzeugen, deutsche Zivilisten hätten versucht, das Rathaus zu stürmen, und die ersten Schüsse seien von einem Deutschen abgegeben worden. Nach Niederschlagung eines südslawischen Offiziers hätten die jugoslawischen Truppen ohne Kommando das Feuer eröffnet.[1] Gegen diese Version wird jedoch eingewandt, dass sie erst später aufgekommen sei, dass es bei den slowenischen Besatzungssoldaten keine Verletzten oder Toten gegeben habe und dass Maister schon vorher alle Waffen in der Stadt mittels Geiselaushebung hätte beschlagnahmen lassen. Insgesamt gab es – einschließlich der im Krankenhaus Verstorbenen – 13 tote und 60 verletzte deutsche Zivilisten aus Marburg und Umgebung. Auf Grund dieser Ereignisse konnten die Deutschen Marburgs ihre Forderungen nicht an die US-Kommission übermitteln. Nach slowenischen Angaben sollen die Schießereien jedoch die Amerikaner gegen die slowenische Seite aufgebracht haben. Dem wurde von deutscher Seite entgegengehalten, dass die US-Kommission keinerlei Spuren des Massakers mehr vorfand.
Unmittelbar im Anschluss an das Blutbad ließ General Maister die deutschsprachige Tageszeitung Marburger Zeitung verbieten.