Gedenkfeier am Kosakenfriedhof in Lienz am 25. Mai 2024

Der Obmann hat eine Bekannte, die eine Nachfahrin der Kosaken ist, zur Gedenkfeier in Lienz begleitet. Ihr Vater ist damals dem Massaker durch Flucht entkommen und hat sich in Kärnten niedergelassen.

Was ist die Geschichte dieser Kosaken im 2. Weltkrieg?

Sie waren eine Reiter- und Elitetruppe die gegen den Kommunismus gekämpft hat und in Hitler einen Verbündeten sah. Im Rahmen des Kriegsgeschehen wurden sie bei Kämpfen im Kanaltal eingesetzt. Nach Kriegsende im Mai 1945 sind ca. 40.000 Personen  ( Männer, Frauen und Kinder ) über den Plöckenpass nach Lienz geflüchtet, wo sie sich den Engländern ergeben wollten. Als sie erfahren haben, dass sie an die Russen ausgeliefert werden sollen, kam es zu einem Aufruhr, der brutal niedergeschlagen wurde. Wohlwissend was ihnen bevorsteht, sind daraufhin viele der Männer, Frauen und Kinder in die Drau gesprungen und ertrunken. Einigen gelang die Flucht, der Rest wurde an die Russen ausgeliefert.

In Lienz haben die Nachfahren dieser Kosaken einen kleinen Friedhof mit Kapelle zur Erinnerung an diese Tragödie errichtet. Jedes Jahr im Mai findet hier zum Gedenken daran eine Feier statt.

Es gab während und nach den Weltkriegen viele Tragödien, die in der öffentlichen Wahrnehmung fast gar nicht vorkommen. So hört und liest man beispielsweise kaum von den vielen Altösterreichern, die in Slowenien oder von der deutschen Bevölkerung die aus verschieden Gegenden in Osteuropa (Tschechien, Slowakei, Preußen, Pommern usw.) oder am Balkan vertrieben und ermordet wurden.

Im Rahmen einer aufrichtigen und nicht einseitigen Erinnerungskultur ist es aber unbedingt erforderlich, dass auch an diese schlimmen Vorkommnisse gedacht wird. Nur so kann die Basis für eine objektive Aufarbeitung dieser Ereignisse geschaffen und damit ein weiterer Baustein für eine friedliche Zukunft gelegt werden.