An KAB – Obmann Schretter

Lieber Herr Obmann Schretter,

angefügt ein Schreiben an Herrn Wassertheurer zur Kenntnisnahme.

Sie haben zu diesem Theaterstück von Herrn Wassertheurer ein Vorwort geschrieben was uns sehr verwundert. Wahrscheinlich haben, weder Sie noch jemand vom Vorstand, das Stück richtig gelesen.

Oman Oswald

Im Namen des Vereins der Kärntner Windischen, die zum Großteil auch Mitglieder des Abwehrkämpferbundes sind oder waren.

An Herrn

Dr. Peter Wassertheurer

Obmann der KAB Ortsgruppe Wien

Nach ausführlicher Diskussion haben wir uns entschlossen Ihnen diesen Brief zu schreiben.

Hätte dieses Theaterstück irgend ein linker Schreiberling geschrieben, könnte man zur Tagesordnung übergehen, denn wir müssen zur Kenntnis nehmen, das die Slowenen in Kärnten, die slowenischen Politiker ( in Slowenien ) sowie die meisten Professoren an der Alpen Adria Universität in Klagenfurt bewusst versuchen die Ereignisse in der Zeit von 1918 bis zur Volksabstimmung 1920 in einer Weise darzustellen die den Gegebenheiten zu dieser Zeit nicht entsprechen. Uns empört, dass Sie, Herr Dr. Wassertheurer als Obmann einer KAB Ortgruppe sich bemüßigt fühlen dazu ein Theaterstück zu schreiben.

Der Abwehrkampf und die Volksabstimmung am 10. Oktober 1920 sind Ereignisse, die für das Land Kärnten von großer geschichtlicher Bedeutung sind, und die darf man nie mit irgendeiner Theaterkomödie verunglimpfen.

Wir, im Abwehrkämpferbund, sind die die Nachfahren der aktiven Abwehrkämpfer denen wir das ungeteilte Kärnten zu verdanken haben. Unsere Aufgabe muss es sein, das diese geschichtlichen Tatsachen wahrheitsgetreu in der öffentlichen Wahrnehmung erhalten bleiben und an die Jugend weitergegeben werden.

Nun einige Kritikpunkte zu Ihrem Werk:

· Seite 30- Bei der Befreiung von Arnoldstein ging die Initiative vom Volk aus und von Wien war noch keine Rede; auch Steinacher war nicht involviert. Glauben Sie wirklich die Abwehrkämpfer haben in Trachtenanzügen gekämpft? Die Yugoslawen sind nicht davongelaufen, sondern wurden nach hartem Kampf gefangengenommen und nach Villach eskortiert. (Es gab leider auf Kärntner Seite einen Toten und einen Schwerverletzten).

Da die Slawen das Gailtal von Villach absperren wollten haben sich die Gailtaler zusammengetan und Arnoldstein befreit. Die Abwehrkämpfer die Arnoldstein befreit haben stammten hauptsächlich aus der näheren Umgebung und waren überwiegend windische Bauern und Arbeiter.

· Die Vermischung zwischen Slowenen/ Slawen und Windischen zieht sich durch das ganze Stück. Die Slowenen in Kärnten haben zum großen Teil mit den Yugoslawen zusammengearbeitet- zum Unterschied der Windischen, die immer zu Kärnten gestanden sind.

· Der Abwehrkämpfer Kollnitschnig wird als blutrünstiger Idiot und Alkoholiker dargestellt.!

Nun zu Ihrem Schreiben an Fleiss; Sie schreiben das Theatherstück wurde für die 100-Jahrfeier geschrieben und sollte für Nicht-Kenner die Komplexität der Kärntner-Frage verständlich machen. Ein Leser oder Zuhörer ihres Theaterstückes, der außerhalb des gemischtsprachigen Gebietes oder außerhalb Kärntens lebt, bekommt ein völlig falsches Bild von Kärnten.

Dann schreiben Sie; die scharfe Trennung zwischen Windischen und Nationalslowenen ist jüngeren Datums und wird vor allem nach 1945 sichtbar.

Der gelernte Kärntner weiß, das die Trennung schon Ende des 19. Jh durch den nationalgesinnten slowenischen Klerus und einiger Intellektueller vorangetrieben wurde aber in der ländlichen gemischtsprachigen Bevölkerung kaum Fuß fassen konnte. Mit dem Abwehrkampf und der Volksabstimmung sowie durch die Sprengattentate in den 70er Jahren (durch die UDBA) und durch die maßlosen Forderungen der Nationalslowenen in Kärnten wurde diese Trennung immer deutlicher.

Sie haben, aus unserer Sicht, mit Ihrem Werk „Der 10. Oktober – Als man mit Blut die Grenze schrieb „ ; dem Land Kärnten und der gemischtsprachigen Bevölkerung einen Bärendienst erwiesen.

Verein der Kärntner Windischen

Oman Oswald Obmann